Am 18.10. 2020 fand im Lazarus-Haus nach dem Gottesdienst die Vernissage der Ausstellung „und tote knospen blühen – gestürzt – gekreuzt – erwacht“ statt.
Inspiriert von Francisco de Goya Radierungen aus dem Zyklus „Die Schreckens des Krieges“ zeigt BROSCH acht bildliche Darstellungen aus Sperrholz, Acrylfarbe und Papier zwischen den Kirchenfenstern. Sie zeigen auf verblüffend einfache und „plakative“ Art die Schrecken von Gewalt, Tod und Leid.
Das Triptychon unter der Orgelempore zeigt Details aus „Tatortfotos“ des rechtsradikalen Anschlages auf und um die jüdische Synagoge in Halle. Das Einschussloch in einem Glasfenster, hinter dem ein Mensch erschossen wurde schließt auf subtile und doch eindrucksvolle Weise den Bogen zur Gegenwart: Gewalt, Tod und Leid sind nicht aus der Welt.
Pfarrer Matthias Lohenner stellt in seiner Predigt eine Verbindung zum ersten Mord in der Bibel her. Der Mensch war der Zeit der Unschuld entwachsen, in der alles gut war, und hatte gelernt, zu differenzieren.
So trennte sich auch der eine Sohn vom anderen, sah nicht mehr den Bruder, sondern den Anderen, den Fremden. Neid, Missgunst, auch Scham kommen mit der Fähigkeit zur Unterscheidung ins Leben.
Was das zur Folge haben kann, zeigt die Ausstellung sehr eindrücklich.
Auf Grund der Corona-Beschränkungen können Sie die Ausstellung nur noch während der Gottesdienste am 1., 8., und 15. November besuchen.