Mit Weihnachtsoratorium – Kantaten 1 und 3 von Johann Sebastian Bach und „Vom Himmel hoch“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy
„Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär; der guten Mär bring ich so viel, davon ich singn und sagen will.“
Dieses bekannte und beliebte Weihnachtslied von Martin Luther wird im Adventskonzert am 15. Dezember ganz besonders in Szene gesetzt und seine Aussage wird eindrücklich gemacht.
Die Kantoreien in Berlin-Friedrichshain unter Leitung von mir (Justus Eppelmann) und die Kantorei in Berlin-Britz unter Leitung von Christopher Sosnick haben zwei Kantaten des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach in Verbindung mit der Choralkantate von Felix-Mendelssohn Bartholdy einstudiert und bringen diese in Britz und Friedrichshain zur Aufführung.
Das Weihnachtsoratorium ist eines der am meisten aufgeführten kirchenmusikalischen Werke überhaupt und das völlig zurecht.
Zurückzuführen ist diese Popularität aber auf Mendelssohn, der Bachs Musik nach längerer Zeit der Stille überhaupt hat wiederaufleben lassen. In gewisser Weise ist das für mich auch eine Dimension der Auferstehung in der Kunst, da Bachs Musik nicht an Popularität verliert.
Ganz nebenbei hat Mendelssohn auch die Dirigierkultur weiterentwickelt durch Verwendung von Taktstöcken beim Arbeiten mit Orchestern, womit er einer der Ersten war. Besonders spannend ist aus meiner Sicht auch seine Verbindung zu unserem Kirchenkreis: Nachdem seine Eltern zum Christentum konvertiert waren, wurde er in der Berliner Parochialkirche konfirmiert, beigesetzt wurde er nach seinem Ableben in Berlin-Kreuzberg.
In seiner Choralkantate „Vom Himmel hoch“ verarbeitet er unterschiedliche Strophen des Liedes in Choralsätzen, Soloarien und Chören. Besonders beeindruckend ist der Eingangschor, in dem er teilweise die Oberstimmen den himmlischen Sphären zuordnet, die Unterstimmen dem irdischen Dasein, die sich im Laufe der Zeit miteinander vereinen.
Dies ist auch eine Bitte, die wir mit diesem Konzert senden möchten. Dass friedbringende Kräfte des Himmels sich mit den Menschen auf der Erde vereinen, die in verschiedenen Dimensionen herrschenden Konflikte sich zukünftig auflösen lassen.
In dem angesprochenen Eingangschor aus der Choralkantate werden letztendlich die ersten beiden Strophen des Liedes verarbeitet.
Wie es kompositorische Praxis war, werden einzelne Notenwerte teilweise rhythmisch angepasst, sodass im Laufe des Stückes auch fugenartige Abschnitte über die Choralmelodie vorkommen.
Der Eingangschor schließt mit einem groß angelegten Choralsatz, unterstützt durch vollumfängliches Orchester.
Bei Bach ist das Orchester weniger flächig angelegt; wie im Barock üblich, ist die Transparenz mehr im Vordergrund, wobei die Instrumentierung eine starke Rolle spielt.
Mit dem Choralsatz „Ach mein herzliebes Jesulein“, welcher der Abschluss der ersten Kantate ist, verwendet Bach die 13. Strophe aus dem Lied „Vom Himmel hoch, da komm ich her“. Der Choralsatz hat den Charakter eine Schlaflieds für das Neugeborene, die Trompeten und Pauken stellen in Zwischenspielen die königliche Bestimmung von Jesus heraus. Solche Ausdeutungen gibt es im Weihnachtsoratorium an unzähligen Stellen.
Ich möchte Sie einladen, mit uns diesen Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis werden zu lassen. Innezuhalten und die Musik zu empfinden „Lasset das Zagen, verbannet die Klage“, in der Hoffnung dass die friedbringenden Kräfte sich auf der Erde ausbreiten. Karten sind erhältlich im Vorverkauf für 10 Euro in den Gemeindebüros (zu den üblichen Öffnungszeiten) sowie für 15 Euro an der Abendkasse.
Ich freue mich auf dieses besondere Konzerterlebnis!
Regionalkantor Justus Eppelmann